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Mal was anderes.

„…. also sorge Dich nicht um mich! Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück. Der Schöpfer aller Dinge wacht über mich und ich habe ein gutes Pferd.“

Mattie Ross in „True Grit„, in  einem Brief an ihre Mutter.

Was ein Film, der mich schon beim ersten Ansehen auf ganz besondere Weise gepackt hat und immer wieder packt. Gestern war es mal wieder so weit. Als Coen-Movie eh immer speziell, dank Jeff Bridges als Reuven Cogburn nochmal ganz besonders, aber in Gänze, als komplettes Werk, als ganze Geschichte, von großer Wucht und Großartigkeit, die mich mein Leben nicht loslassen wird.


Am Rande übrigens einer meiner erklärten top three – neben „Die üblichen Verdächtigen (The Usual Suspects)“ und „The Big Lebowski“. Womit wir wieder bei Bridges und den Coens wären.

Hans Hatschi kriegt ´nen Niesanfall –
das Grünzeug, das ist überall.

Er würd´ gern seine Nase nutzen,
um kräftig in ein Tuch zu schnutzen.
 
Doch fehlt ihm ebendiese –
jetzt hat er Niesekrise.

Das Ski-As Toni Abfahrtschuss
das hatte jüngst beknackt Verdruss.

Die Skibrill‘ hing am Nachbarbaum,
doch reichten seine Arme kaum,

zu greifen sich den Augenschutz,
der schützt vor Wind und auch vor Schmutz.

So musste er, voll Kummerplagen,
das Rennen auf der Pist‘ absagen,


um wütend in die Stadt zu laufen,
sich dort ne neue Brille kaufen.

Es mahnt uns die Maske
vom Bomberpiloten,

dem hier abgestürzten
und somit längst toten,

dass Kriegstreiber sind
kranke Vollidioten.

Der Copilot wohl ebenfalls
beim Absturz brach sich seinen Hals.

So mahnen nun sie beide hier,
dass Krieg einst sei vergessen.


Doch fehlt allein der Glaube mir,
zudem ist´s wohl vermessen,


dass Mensch sich denn vernünftig zeigt –
ob er´s es am End´ nicht doch vergeigt?

Wenn Bert von und zu Karawan
Orchester dirigiert,

fast täglich im Crescendo-Wahn
den Taktstock er verliert.

Das stört nicht mal die erste Geig´,
und ist nicht zu bereuen –


er bricht dann ab ´nen Eigenzweig,
schon hat er einen neuen.

… some say she’s from Mars
or one of the seven stars
that shine at ten-three-thirty
in the morning…. but she isn‘t!

 

She came from planet Claire
she came from planet Claire

 

She came from planet CLAAAAAAIIIIRRRE.

The B-52s…

Die Band, der Sound, die Optik, die Songs, die Zeit Ende der Siebziger und die ganzen Achtziger, waren „lifechanging“ für mich. Planet Claire wird mich – hoffentlich, wenn die Beine noch mitmachen – auch mit 80 noch auf die Tanzfläche zwingen, und zwar unausweichlich. Und dann gibt´s Softpogo, wie damals mit sechzehn, siebzehn. Zwei Schritte vor, zwei zurück, immer wieder, stur im Takt. Textsicher mitsingen und dabei – auch das wie damals,  – strikt die wichtigste Direktive einhalten: obercool im Takt von links nach rechts nach links gucken und nicht die geringste Miene verziehen. Und wehe, es guckt einer…. dann… guck ich finsterst zurück.

Und das junge Volk wird beobachten, sicher staunen, aber vielleicht auch erkennen. Dass die Zeit nicht stillsteht. Dass sich das meiste verändert. Aber eben nicht alles. Und dass der alte Mann sein Leben lang schon diesen schrägen Song verehrt.

Und dann steig ich in meinen Plymouth Satellite und flieg zum Planet Claire. Because no one ever dies there.

Darauf freue ich mich.

Fragt mich nicht, wie ich ausgerechnet heute darauf komme. Das Foto, der Baum ließ mich daran denken.

Frohe Ostern, wo auch immer.


Strassenflitzer, Piepmatzheld,
aus längst vergang‘nen Tagen.

 

Weil was ich seh‘ mir nicht gefällt,
möcht’ ich Dich gern was fragen.

 

Welch’ Schrott am Bildschirm zeigt man heut,
entsetzlich dümmlich-öden.

 

Wo ist der Sinn, dass mündig‘ Leut
zu Dummvolk muss verblöden?


Herr Sauron hat sich hingelegt,
er fühlt sich nur noch müd´.
Zu sehr hat er sich aufgeregt,
im Turm von Mordor-Süd.

Am Tor, da steht des Gegners Heer
und fordert auf zur Schlacht,
es schlägt auf Schild mit spitzem Speer,
und Kampfeslust erwacht.

Mit Gandalf´s hölzern´ Zauberstab
der Westen wurd´ erweckt.
Herrn Frodo einen Ring er gab,
der lange lag versteckt.

Da steh´n sie nun, in Vollmontur
vor Saurons dunklem Tor.
Das öffnet sich, Sekunden nur,
und Orkbrut quillt hervor.

Die Schlacht beginnt, sie trieft vor Blut
der Ork ist feig, und Mensch zeigt Mut.
Für Gimli-Zwerg, Elb Legolas
die Raserei scheint wie ein Spaß.

Ein Schiff legt an, auf leisen Pfoten
führt Aragorn ein Heer heran.
Das fegt wie wild, schlägt Ork und Mann,
und endlich sind erlöst die Toten.

Die Schlacht, sie rast, der Ring vergeht
weil Frodo auf dem Berge steht
hinein ihn wirft, es nicht vergeigt,
weil Samweis sich als Bruder zeigt.

Sauron, Orks, der dunkle Turm
vergingen so zu Staub im Sturm
das schwarze, dunkle, böse Land
so sein gerechtes Ende fand.

Mir gehen nun die Zeilen aus,
drum sag ich gute Nacht,
zum Schluss noch grüß ich Aragorn –
der König ist erwacht.

Doch eins noch, letztes Wort, zum Ende
Herrn Tolkien einen Riesen Dank
Schon x-mal las ich alle Bände
behütet stehen sie im Schrank.


Grimbold von Echsheim zu Grimm
schaut uns an,
als sei Klopapier nötig, zu fressen.

 

Gottseidank zeigt er aber Benimm
dann und wann,
hält zurück sich und grübelt stattdessen,

 

ob ´ne Ausgangssperr´ wär wie ein Bann
sodass dann
wird zuhaus nur noch dumm rumgesessen.

 

Doch wenn Unvernunft weiter hält an,
erkennt man,
dass die Vorschrift nicht unangemessen.

 

Bleibt gesund. Und bleibt zuhause!


Fortsetzung folgt  – demnächst an dieser Stelle die bewegende Geschichte von Kunibert, dem Edlen aber Geschundenen von Knack. Stay tuned.